EWPS in press

 

 

 

 

 

 

 

Pressemitteilung:

 

Europäische Nanomedizin in Paris

 

Die Nanomedizin eröffnet vollkommen neue Perspektiven in der Therapie. Die „EWPS Nanomedicine“ ist das europäische Netzwerk führender Hauptstadtinstitute für Pharmazeutische Technologie der Universitäten Berlin, Genf, Kopenhagen, London und Paris-Süd sowie der Universität Utrecht. Es ist eine Initiative zur Vernetzung europäischer Forschungsarbeiten und Überführung von innovativen Ideen in Arzneimittel. Am 4./5. Juni fand in der Cité Universitaire in Paris der 8. „Workshop EWPS Nanomedicinestatt.

 

EWPS steht für „European Workshop on Particulate Systems“. Die Initiative ging hierbei von der Berliner FU-Pharmazie, Prof. Dr. Rainer H. Müller, mit dem ersten Workshop in Berlin 1997 aus. Ziel ist der gegenseitige Informationsaustausch, insbesondere auch noch nicht veröffentlichter Forschungsdaten, und die Bündelung wissenschaftlicher europäischer Kompetenz und Ressourcen zur gemeinsamen Entwicklung neuer, innovativer Arzneistoffträgersysteme in der Nanomedizin. Dies fügt sich lückenlos ein in die momentan laufende FU-Initiative zur Nanomedizin (nano4med).

 

Themen von „EWPS Nanomedicine 2010“ waren u.a. Design und Charakterisierung neuer Nano-Arzneistoffträger, gezielte Wirkstoffapplikation zum Gehirn, neue Formulierungen gegen Neurodermitis, verbesserte Vakzinierungskonzepte (z.B. gegen Krebs) sowie Belegung der Unbedenklichkeit („saftey“) der entwickelten Nanoträger, d.h. neben der Nanotechnologie auch die Nanotoxikologie. Nach dem Motto: Nano = innovativ, effizient und sicher.

 

Preisträger des „Lifetime Achievement Award“ Prof. Alexander (Sandy) T. Florence (Mitte) mit Gastgeber Prof. Patrick Couvreur von der Universität Paris-Süd, und Dr. Cornelia Keck/Berlin und FH Kaiserslautern, die den Preis überreichte.

Preisträger des „Lifetime Achievement Award“ Prof. A.T. (Sandy) Florence (2. von links) mit Gastgeber Prof. Patrick Couvreur von der Universität Paris-Süd (links), Dr. Cornelia Keck/Berlin und FH Kaiserslautern, die den Preis überreichte, und Prof. Rainer Müller/FU Berlin.

 

Der EWPS-Forschungspreis für das wissenschaftliche Lebenswerk eines Nanoforschers wurde erstmalig bei der „Zehnjahresfeier“ von EWPS beim Meeting in Berlin  2008 im Henry Ford Gebäude der FU verliehen. Das erste „Lifetime Achievement Award“ in der Nanomedizin ging an Prof. P. P. Speiser von der ETH Zürich, dem Erfinder der pharmazeutischen Nanopartikel (http://www.ewps.org ). In diesem Jahr in Paris wurde Prof. A. T. Florence, Pharmazie der Universität London, für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er führte grundlegende Untersuchungen zum Verständnis von Effekten in der Nanodimension durch, Voraussetzung für die gezielte Entwicklung von Nano-Arzneistoffträgern.

 

Forschungsergebnisse der beteiligten Wissenschaftler werden auch in Arzneimittel umgesetzt. So gründete Prof. Patrick Couvreur aus Paris die inzwischen börsennotierte BIOALLIANCE, eine Firma die Nanoträger mit Doxorubicin gegen bisher nicht therapierbaren Leberkrebs entwickelt (http://www.iceht.forth.gr/rd/speakers/Couvreur.pdf.), sowie die Firma MEDSQUAL. In Berlin wurde die Firma PharmaSol gegründet, die in Kooperation mit Abbott in den USA Nanokristalle entwickelt. Diese PharmaSol-Technologie ist bereits in Kosmetika in Produkten auf dem Markt und wurde 2008 mit dem Innovationspreis Berlin-Brandenburg ausgezeichnet (sog. „Nanodiamanten“). Details zum Programm von EWPS Nanomedicine in Paris finden sich unter  www.ewps2010.org, generelle Info über EWPS unter  www.ewps.org.

 

R.H. Müller, Berlin